Letzte Aktualisierung: 20.11.2023

Die Rostocker Wasserstoffinitiative

Die Initiative

Mit einzigartigen Standortvorteilen für die Produktion von Wasserstoff aus regional erzeugten erneuerbaren Energiequellen und vielfältigen Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette bietet die Regiopolregion Rostock mannigfaltige Chancen für den Auf- und Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft. Die Rostocker Wasserstoffinitiative entwickelt innovative Ansätze und initiiert und unterstützt Projekte für eine ganzheitliche, nachhaltige Transformation mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Hierfür lädt das Netzwerk regelmäßig regionale und überregionale Experten zu ihren Ausschusssitzungen ein.

Zu den Partnern der Initiative zählen die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, der Landkreis Rostock, Ribnitz-Damgarten, die IHK zu Rostock, die Geschäftsstelle der Regiopolregion Rostock, das Energiebündnis Rostock e.V., das IWEN Energy Institute gGmbH, das WindEnergy Network e.V. sowie der Planungsverband Region Rostock. Das regionale Netzwerk ist ein Beispiel dafür, wie der Planungsverband Region Rostock neben der formellen Planung im Infrastrukturbereich Energie informelle Instrumente nutzt, um die im Regionalplan vereinbarten Ziele praktisch umzusetzen.

Ein Überblick der Projekte der Regiopolregion Rostock in diesem Bereich ist auf der Website h2rostock.de zu finden.


Aktivitäten der Initiative im Jahr 2023

Planungsverband Region Rostock unterstützt deutsches Wasserstoffkernnetz mit einer Leitung zwischen Rostock und Lubmin (Pressemitteilung)

Der Planungsverband Region Rostock begrüßt die Planung und Verwirklichung des neuen bundesweiten Wasserstoffkernnetzes zur Ein- und Ausspeisung von Wasserstoff. Ein solches Trassennetz ist insbesondere wegen der nordöstlichen Querverbindung zwischen Rostock und Lubmin ein Erfolg für die Regionen Rostock und Vorpommern.

„Die Netzplanung von Wirtschaftsminister Habeck bestätigt unser Engagement für die Wasserstoffwirtschaft. Das ist ein Erfolg für uns! Die energie- und industriepolitischen Ziele der Region Rostock, des Landes und des Bundes können mit der Querverbindung Rostock – Lubmin besser verwirklicht werden. Sie dient zum einen der Entwicklung der Energiestandorte Rostock und Lubmin als Einspeisepunkte für Wasserstoff, zum anderen der Wertschöpfung aus der Wasserstoffwirtschaft, weil Ausspeisepunkte bzw. Anschlusspunkte entlang der Trasse die Ansiedlung wasserstoffaffiner Industrien fördern“, erklärt der Vorsitzende des Planungsverbandes Region Rostock, Landrat Sebastian Constien (Landkreis Rostock).

„Die Region Rostock hat sich klar zur Wasserstoffwirtschaft bekannt. Ich freue mich, dass der Bund mit der Wasserstoffnetzplanung einen Schwerpunkt hier bei uns setzt. Die Pipeline nach Lubmin ist notwendig, damit wir den Energiehafen Rostock und Wertschöpfung aus Wasserstoff in der Region aufbauen können. Diese Querverbindung dient außerdem der Netzsicherheit, weil sie die Durchleitung von Wasserstoff über Alternativverbindungen ermöglicht, wenn eine der Hauptleitungen ausfällt. Die Trasse aus Rostock in Richtung Süden schließt uns sehr gut an den entstehenden Wasserstoffmarkt der Industrie an“, betont Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, stellvertretende Vorsitzende des Planungsverbandes Region Rostock.

„Der vorgelegte Plan für ein bundesweites Wasserstoffleitungsnetz ist ein wichtiger erster Schritt für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern als Land der Erneuerbaren Energien und Küstenland will bei der Produktion von grünem Wasserstoff, aber auch bei dem Import von Wasserstoff aus dem Ausland künftig eine zentrale Rolle spielen und mit seinen Häfen zum Drehkreuz im Ostseeraum werden. Insofern sind die vorgesehenen Umstellungs- und Neubauleitungen essentiell. Wichtig ist aber, dass diese Vorhaben möglichst schnell realisiert werden, um geplante Projekte und Investitionen auch zeitnah umzusetzen. Gleichzeitig sehen wir im Nordosten noch weiteren Bedarf für eine bessere Ost-West-Verbindung. Die Diskussion zur Weiterentwicklung des Kernnetzes sollte deshalb zügig fortgesetzt werden”, erklärt Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Die Geschäftsstelle des Planungsverbandes ist beauftragt, die notwendigen raumplanerischen Vorkehrungen zu treffen, um die Planung und Errichtung der Querverbindung Rostock – Lubmin zu ermöglichen und zu beschleunigen. Die Planungsverbände Region Rostock und Vorpommern arbeiten dabei eng zusammen. Die Vorsitzenden, Landrat Sebastian Constien und Landrat Stefan Kerth, haben Landes-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer um Unterstützung bei den Pipelinevorhaben gebeten und zugesagt, das Land bei der Verwirklichung des Leitungsbaus ebenso zu unterstützen.

Hintergrund: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Dienstag die Planungen für ein überregionales Wasserstoff-Kernnetz veröffentlicht. Darin ist auch der Neubau von Leitungen in den Planungsregionen Rostock und Vorpommern vorgesehen. Insbesondere die Querverbindung zwischen den Energiestandorten Lubmin und Rostock stärkt den Nordosten. Die Regionalen Planungsverbände Vorpommern und Region Rostock hatten auf einer gemeinsamen Vorstandssitzung in Ribnitz-Damgarten, am 27.09.2023, über das Thema beraten und festgelegt, das Vorhaben gemeinsam zu unterstützen und zu beschleunigen und dabei eng mit dem Land zusammenzuarbeiten.

Verfasser im Sinne des Presserechts:

Michael Fengler
Amtsleiter/Leiter der Geschäftsstelle


Am 4. Mai 2023 hat die AHK São Paulo mit einer brasilianischen Wirtschaftsdelegation die Regiopolregion Rostock besucht, um sich über mögliche Synergien und Partnerschaften im Bereich Wasserstoff und seiner Derivate zu informieren. Die Delegation hat eine Auswahl der vielfältigen Aktivitäten und Akteure im Bereich der regionalen Wasserstoffwirtschaft kennengelernt und die Forschungsfabrik MV in der Rostocker Südstadt sowie den Rostocker Seehafen besucht.

Eine Postersession im Fraunhofer IGP wirft einen Blick auf Leuchtturmprojekte der Region und lädt zum Austausch ein.

Frau Staatssekretärin Jesse aus dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit nahm am 4. April an einer Ausschusssitzung der Rostocker Wasserstoffinitiative teil. In diesem Rahmen stellte sich die Initiative vor und zeigte, welchen Beitrag die Region mit ihrer Vielzahl an Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft leistet. Die Ausschussmitglieder haben sich mit der Staatssekretärin über die damit verbundenen Chancen und notwendige Handlungsbedarfe für die Region und das Bundesland MV ausgetauscht.


Unter der Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit haben die Projektarbeiten des Interreg Projekts HyTruck begonnen. Ende März haben sich die teilnehmenden Projektpartner aus sieben Ostseeanrainerstaaten zu einer Auftaktveranstaltung in der estnischen Hauptstadt Tallinn getroffen. Für den Aufbau eines länderübergreifenden Infrastrukturnetzes von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge sollen im Rahmen des Projektes Konzepte erarbeitet werden, die u.a. öffentliche Behörden befähigen, den rechtlichen Rahmen hierfür zu schaffen, gemeinsame Standards zu gewährleisten und (Ko-) Finanzierungsprogramme zu entwerfen.

Projektwebsite: https://interreg-baltic.eu/project/hytruck/


Die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer Rio de Janeiro (AHK Rio) hat die Rostocker Wasserstoffinitiative vom 12. bis 17. März zu einer Delegationsreise nach Brasilien eingeladen. Als Außenvertreter der Initiative ist Herr Romuald Bittl, Beigeordneter und Dezernent für Wirtschaft und Bau des Landkreis Rostock, der Einladung gefolgt. Er hat sich über den aktuellen Stand von erneuerbaren Energien und dem Ausbau einer auf grünem Wasserstoff und PtX-Technologien basierenden Wirtschaft in Brasilien informiert, um Kooperationsmöglichkeiten mit der Region abzuwägen. Bereits am 4. Mai wird eine brasilianische Delegation der Region Rostock einen Besuch abstatten.

Im Hafen von Pécem (Brasilien), der sich zum ersten Hub für grünen Wasserstoff in Brasilien entwickelt, informiert sich der Beigeordnete Herr Romuald Bittl des Landkreises über potentielle Wirtschaftsbeziehungen.

Unter dem Motto „Land.Kann.Klima“ fand am 25. und 26. Januar 2023 das 16. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung in Berlin und online statt. In den 32 Fachforen drehte sich alles um die Themen Ländliche Räume und Klimaschutz bzw. Klimaanpassung. Die Rostocker Wasserstoffinitiative war als Referierende eingeladen, die Regiopolregion Rostock, mit Fokus auf ihren Aktivitäten im Bereich Wasserstoff, als Beitrag zum Gelingen der Transformationsprozesse vorzustellen.

Zukunftsforum 2023 – Die Highlights im Video:


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Aktivitäten der Initiative im Jahr 2022

Im September folgte der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur, Energie, Tourismus der Landesregierung MV einer Einladung zu einem Expertengespräch zu Ammoniak am zukünftigen Standort des Innovationszentrums auf dem Werksgelände des Düngemittelherstellers Yara GmbH & Co. KG in Poppendorf. Die vorhandene Infrastruktur im Bereich Wasserstoff, Ammoniak und Energietechnik sowie das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Forschung und kommunaler Politik soll Raum für Gründungen und Start-Ups bieten und Fachkräfte in die Region ziehen bzw. Absolventen der hiesigen Universitäten die Möglichkeiten bieten zu bleiben.

Der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur, Energie, Tourismus der Landesregierung MV auf dem Werksgelände des Düngemittelherstellers Yara GmbH & Co. KG in Poppendorf.

Am 20. Juni 2022 war die Initiative auf Bundesebene zum MV-Sommerabend der Landesvertretung nach Berlin eingeladen und konnte u.a. der Ministerpräsidentin Frau Schwesig die Aktivitäten und Projekte der Regiopolregion im Bereich erneuerbare Energien mit Schwerpunkt auf Wasserstofftechnologien vorstellen.


Am 27. April 2022 hat die Rostocker Wasserstoffinitiative die 2. Wasserstoffkonferenz der Region Rostock durchgeführt, um die langfristige, überregionale Bedeutung und Bekanntheit der Region und des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern weiter zu steigern. Die Veranstaltung wurde mit einem Grußwort von Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit eröffnet. Themenschwerpunkte waren „Maritime Wirtschaft“, „Wasserstoff-Ökosysteme für kommunale Fahrzeuge“, „Technologien für den Langstreckentransport von Wasserstoff“ und „Regionale Leuchtturmprojekte“.

Die 2. Wasserstoffkonferenz der Region Rostock hier anschauen:


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Frau Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten MV hat an einer außerordentlichen Sitzung der Wasserstoffinitiative im Frühjahr 2022 teilgenommen. In diesem Rahmen haben Akteure, wie die Projektleiter der Forschungsfabrik Wasserstoff MV, die vielfältigen Projekte im Bereich Forschung & Entwicklung der Regiopolregion vorgestellt und anschließend wurde gemeinsam über die damit verbundenen Herausforderungen der Fachkräftegewinnung gesprochen.


Durchgeführte Studien & Workshops

Umsetzung der Energiewende im Segment kommunaler Fahrzeuge

Da der Verkehrssektor einen Anteil von 40 % am Gesamtenergieverbrauch der Regiopolregion Rostock hat, wurde eine Studie zur „Umsetzung der Energiewende im Segment kommunaler Fahrzeuge“ beauftragt. Mit Fokus der Nutzung von Synergieeffekten der drei größten kommunalen Fahrzeugflotten der Regiopole wurde die technische Machbarkeit, ein Betriebshofkonzept sowie ein Planungs- und Umsetzungskonzept für die kommunalen Anbieter der Regiopolregion Rostock abgeleitet. Um innerregionale Beschlussfassungen treffen zu können, wurde die Studie von einer wirtschaftlichen Betrachtung der Infrastruktur unterlegt. Dafür wurden u.a. die Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten für die Fahrzeugflotten sowie die Tank- und Ladeinfrastrukturen betrachtet, die (perspektivischen) Energiekosten, und ein Abgleich mit möglichen Förderprogrammen durchgeführt.

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Dekarbonisierung des Rostocker Kohlekraftwerks

Für die Erfüllung der Energie- und Klimapolitischen Zielsetzungen der Regiopolregion Rostock ist ein deutlicher Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung notwendig. Um die dafür erforderlichen Anforderungen in der Region Rostock, wie z.B. die Speicherkapazitäten abzubilden, wurde eine Vorstudie für ein großes Wasserstoffkraftwerk erstellt. Dieses Speicherkraftwerk soll zugleich eine systemstabilisierende Funktion übernehmen, wenn die konventionellen Kraftwerke, wie das Kohlekraftwerk, bis spätestens 2038 vom Netz gegangen sind. Ein wasserstoffbasiertes Speicherkraftwerk könnte nicht nur eine sichere Stromversorgung anstelle des stillzulegenden Steinkohlekraftwerkes ersetzen, sondern auch Wärme für das Nahwärmenetz und Wasserstoff für die Sektorkopplung liefern. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Workshops mit regionalen Akteuren unter fachlicher Moderation von Prof. Dr. Ing. Weber und Dr. Ing. Grüttner diskutiert.

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